Ernst Jandl, 1925 in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten Lyrikern unserer Zeit. Unter dem Einfluss der konkreten Poesie und des Dadaismus wandte er sich der „experimentellen Dichtung“ zu. Dabei bestand seine Kunst nicht nur im Verfassen, sondern auch im Vortrag seiner Gedichte. Er erhielt neben zahlreichen anderen wichtigen Literaturpreisen 1984 den Georg-Büchner-Preis. Sein Gesamtwerk erscheint im Luchterhand Literaturverlag. Ernst Jandl starb am 09. Juni 2000 in Wien. „Er hat Pathos wieder möglich gemacht, gerade auch indem er es durch die von ihm erfundene, verfremdende ’heruntergekommene Sprache’ brach und erträglich machte und das Groteske alles bemüht ’feinen‘ Sprechens höhnisch abservierte. Das war nicht einfach ’Gastarbeiterdeutsch’, wie es oft hilflos vereinfachend heißt, sondern die Vorführung dessen, wohin es mit dem Pathos gekommen war, das doch gerettet werden muss, um menschlichen Schmerz angemessen ausdrücken zu können.“ (Süddeutsche Zeitung, Jörg Drews, 13.06.00)