Das Volksstück konnte schon immer vieles. Als Projektionsfläche für die kleinen Leute bildete es ihre Welt ab, hier konnte man sich identifizieren und unterhalten lassen von Figuren, welche die gleiche Sprache sprechen. Und am Ende war alles gut. Bis Fleißer, Horvath und Brecht dieses Genre erneuerten, dem Volk aufs Maul schauten – und eine Welt zeigten, in der die Wärme fehlt und das Happy End. Dieser Tradition in gewisser Weise verpflichtet arbeitet die 1962 in Regensburg geborene Andrea Maria Schenkel. Mit ihrem wohl populärsten Roman „Tannöd“ erschuf sie einen Schreckensort. Andrea Maria Schenkel reiht sich als Autorin, deren Werke sich hervorragend für Bühnenadaptionen eignen, in die Vertreter moderner Volksstücke wie Martin Sperr, Werner Schwab, Franz Xaver Kroetz und Christoph Nußbaumeder – um nur ein paar zu nennen – ein. Sie ist nicht nur festzulegen auf das Verfassen von Kriminalromanen. 2014 ist ihr erstes – von ihr geschriebenes Theaterstück, das auf ihrer Kurzgeschichte „Ottilie“ beruht erschienen: LIPPENROT. Andrea Maria Schenkel lebt mit ihren Kindern in Regensburg und in Larchmont, New York (USA).