„Der eine wird verrückt, weil alle und alles um ihn herum nach Ordnung streben. Der andere strebt nach Ordnung, weil er sonst verrückt wird.
Zwei Brüder treffen sich einmal im Jahr in der Küche der elterlichen Wohnung, um dort gemeinsam zu kochen. Ein Ritual, das in diesem Jahr für einen YouTube-Blog aufgezeichnet werden soll. Doch das Vorhaben steht kurz davor zu eskalieren, zu unterschiedlich sind die Brüder. Schon in der gemeinsamen Kindheit gab es heftige Auseinandersetzungen darüber, wie ordentlich es sein musste oder wie unordentlich es sein durfte. Zum Beispiel im Kinderzimmer oder in der Schule. Sie erinnern sich, wie das erste verliebt sein Chaos verbreitete – und welches Chaos in der Welt und sogar im All herrscht. Und auch daran, wie ein Ereignis das ganze Leben in komplette Unordnung bringen kann.“
(www.theater-kohlenpott.de)
„Die Sprache ist präzise oder ausschweifend träumerisch. Im Grunde verstehen sich die Beiden, so dass tatsächlich der Eindruck zweier Brüder im ewigen Zank mit einem Augenzwinkern entsteht.
Der Zuschauer erlebt so einen Blick hinter die Kulissen der zum Teil absurd komischen Vorgänge hinter der Kamera eines modernen Influencers, dessen Betrug an den Followern alte Wunden aus Kindheitstagen aufreißt: Wie die Suppe auf dem Induktionsherd kochen Gefühle auf, die sich in herzzerreißenden Bekenntnissen vor laufender Kamera offenbaren und das ansonsten heitere Katz-und-Maus-Spiel schlagartig beenden. Am Ende verfällt nun mal alles dem Chaos, ehe es sich neu sammelt und zu erkennen gibt.“ (WAZ, 13.05.19)