Janek ist ein leidenschaftlicher Schwimmer. Sein Opa trainiert ihn. Beim nächsten Wettkampf wird er zum ersten Mal starten. Doch während Janek immer besser schwimmt, wird Opa immer komischer. Erst zieht er bei Janek und dessen Mutter ein, dann liest er die Zeitung von gestern - und schließlich will er im Wohnzimmer ein Feuer anzünden.
Petra Wüllenweber erzählt die Geschichte eines Jungen, der miterleben muss, wie sein geliebter Opa immer unselbständiger und unzurechnungsfähiger wird, wie er irgendwann nicht einmal mehr sein eigenes Spiegelbild erkennt. Denn Janeks Opa leidet unter Alzheimer.
Einfühlsam schildert "Am Horizont" die Not der Angehörigen, ihre Verzweiflung und ihre Überforderung. Von einem Tag auf den anderen ist Janek der, der auf seinen Opa aufpassen muss, der seinen Zustand mit allen Mitteln zu verbergen versucht. Weil er sich für ihn und seine immer krasseren Aussetzer schämt. Und weil er ihn liebt und verhindern will, dass er in ein Heim muss. Petra Wüllenweber gelingt es, die Realität nicht zu verharmlosen und trotzdem auch die schönen Momente festzuhalten, die Janek mit seinem Opa teilt.
„Mit feinem Gespür beschreibt die Autorin die Entwicklungsstadien einer Alzheimer-Erkrankung, ohne die traurige Realität zu verharmlosen und die heiteren Momente zu vergessen.“ (Saarbrücker Zeitung, 26.05.09)
„Ein Stück, das jede Altersgruppe anspricht – und je nach Blickwinkel unterschiedlich nachdenklich stimmt. Das liegt ohne Frage an dem gut gebauten Stück von Petra Wüllenweber, die klar und deutlich erzählt, rasch wechselnde Szenen aneinanderreiht, was für Rhythmus sorgt und wie ein Drehbuch die Vorlage liefert.“ (Heilbronner Stimme, 12.01.13)