In einer sich rasend digitalisierenden Welt planen drei pensionierte IBM-Angestellte den anarchistischen Umsturz.
Sind wir den Datenkraken Facebook, Google oder IBM hilflos ausgeliefert? Ist das Chaos die Voraussetzung für die Freiheit von Fremdbestimmung? Ist gar die Anarchie der Ausweg aus dem Algorithmus der Macht? Margarita und Rosa, zwei Ex-IBM-Mitarbeiterinnen, sind darüber empört, wie der Konzern die Welt für seine Zwecke unter Kontrolle bringen und ausbeuten will. Sie sind überzeugt, nur Anarchie könne die Welt retten. Und Anarchie braucht die revolutionäre Tat. Deshalb wollen sie auf einem IBM-Kongress in einem Hotel in Las Vegas ein Attentat begehen. Sie planen, Emma, IBM Generaldirektorin für Südamerika, ein A im Kreis in die Stirn zu ritzen und das Video davon ins Internet zu stellen. Helfen soll ihnen dabei Bernardo als Che Guevara und Michail Bakunin, ein von ihnen programmierter und dem russischen Anarchisten täuschend ähnlicher Avatar. Aber die Aktion gerät außer Kontrolle, als der moderne Prometheus einmal aktiviert ist und Emma überraschend in der Sauna erscheint. Eine fantastische – und moralisch völlig unkorrekte – Komödie in Zeiten digitalen Kontrollverlusts. (www.residenztheater.de)
„Fulminant sowohl in seiner sarkastisch-zugespitzten Gesellchaftsanalyse als auch in der grotesk-schrillen Darstellung präsentiert sich Santiago Sanguinettis blutige Comedy-Farce Bakunin über die Macht der Datenkraken und Konzerne. Zwei ehemalige IBM-MitarbeiterInnen haben sich mit neuestem IT-Know-how einen ferngesteuerten Klon des Anarchisten aus dem 19. Jahrhundert gebastelt und planen nun in der Sauna eines Hotels in Las Vegas einen Anschlag auf die neue IBM-Südamerika-Chefin, der natürlich grandios aus dem Ruder läuft.“
(Theater heute, 08-09/18)