Brausepulver

Von Berit Glanz

inspiriert von Dan Savages It gets better Project (www.itgetsbetter.org)
1 D
1 H

„Es ist spät. Ich hatte zu viel Bier. Auf dem Weg nach Hause, bin ich gelaufen wie auf Pudding. Ich konnte mich selbst riechen: Bier, Schweiß, Rauch, Parfum …“
In BRAUSEPULVER tauchen wir ein in Episoden aus dem Leben einer Frau und eines Jungen. Zwei Geschichten, die eine retrospektiv erzählt, verbinden sich am Schluss des Stückes in den Weiten des Internets.
Ein Sommertag am Badesee, der alles verändert und das Leben der Frau auf den Kopf stellt. Von der Freundin der Mutter beim Knutschen mit einem anderen Mädchen erwischt zu werden – so ziemlich das Schlimmste, was einem in einer Kleinstadt passieren kann. Das Gerede der Leute, untertauchen in der Masse, Normalität vorgaukeln, das Zählen der Tage bis zum 18. Geburtstag …
Ein Kuss mit der besten Freundin, der sich so furchtbar falsch anfühlt. Die anschließende Beichte: „Ich glaub, ich bin schwul!“ Als sie sein Geheimnis ausplaudert, ist für ihn nichts mehr, wie es war. Schmierereien auf der Schultoilette, zerstochene Reifen und das Gefühl von seinen Mitschülern gehasst zu werden. Gleichzeitig das Internet mit all den Fotos und Kommentaren, das nichts vergisst.
Berit Glanz fesselt das Publikum durch ihre atmosphärisch dichte, bildhafte Sprache. Mit BRAUSEPULVER hat sie ein Stück geschrieben, das nicht nur ein stets aktuelles Thema aufgreift, sondern zugleich die persönlichen Lebensphasen zweier Menschen eindringlich beschreibt.