Die Kammerzofe Célestine, eine sorglose, leichtlebige Pariserin, kommt zur Gutsbesitzerfamilie Monteil in die Normandie, wo sie für mehr als nur gemachte Betten sorgt. Was Célestine in einer perversen Atmosphäre erlebt, wirft ein grelles Licht auf die Herrschaften. Hinter der Maske bürgerlicher Anständigkeit trifft sie auf ein Panoptikum der absonderlichsten Charaktere: Madame ist frigide, ihr Mann ein Lüstling, der Schwiegervater besessen von seiner Vorliebe für Damenstiefelchen und der Hausdiener Joseph ein fanatischer Faschist. Als genaue Beobachterin erzählt Celestine von der Welt, in die sie als Dienende hineingeboren wurde – eine Welt voller Skrupellosigkeit und Doppelmoral, in der es Stärke und Raffinesse braucht, um zu überleben. Sie verurteilt die Dienerschaft und Knechtschaft der modernen Zeiten, legt die negativen Seiten des Bürgertums offen und stellt so der dekadenten Bourgeoisie die Diagnose. Allmählich wird die junge Frau zur Figur des Wissens. Doch wie kommt es zu dieser Außerkraftsetzung der Klassenschranken und wohin führt das?
Célestine verrät Joseph und heiratet den reichen Nachbarn. Damit hat sie ihr Ziel erreicht: den gesellschaftlichen Aufstieg um jeden Preis.
Die Bühnenfassung für drei Frauen verbindet in einer bewegten, tragisch-komischen Art die Vergangenheit mit dem Heute.