Paul ist ein Kind der bunten Welt des Jahrmarkts. Mit seinem Vater und dessen Karussell zieht er jeden Sommer über die Volksfeste. Manchmal besucht ihn dort Sarah, ein Kind aus der Nachbarschaft. Zusammen drehen sie auf dem Karussell ihre Runden, er im Feuerwehrautor, sie auf einem der schönen wilden Pferde. Doch dann gerät alles ins Stocken, es gibt keinen Jahrmarkt mehr, das Karussell wird eingemottet, der Vater muss in den Krieg, auch Sarah ist eines Tages plötzlich verschwunden und Pauls Mutter hört auf einmal auf, morgens zu singen. Paul muss viele Nächte im Keller mit seiner Mutter und den ganzen Nachbarn verbringen, während oben die Erde bebt. Tagsüber schaut er nach dem Karussell und träumt von abenteuerlichen Ausritten an der Seite von Sarah - bis irgendwann auch das Karussell zerstört wird, wie so viele andere Häuser der Stadt. Nur ein weißes Pferd, das Schönste von allen, bleibt unversehrt und Paul ist überzeugt, dass dieses seinen Vater aus dem Krieg holen wird, wenn der in Gefahr ist. Auch ein Krieg kann nicht ewig dauern.
Ein Kinderstück über Kindheit im Deutschland der 1940er Jahre. Eine Geschichte über die heutige Großeltern-Generation, die erzählt über den Verlust von Sicherheit und Heimat, über Abschied und Neuanfang, über Lebensmut und die Kraft der Phantasie, die Welten verändern kann. Und über ein altes Karussell mit seinen Pferden und Figuren, das sich dreht und dreht, immer weiterdreht.