Mary und Keith. Klavier versus Geige.
Die Geschwister Mary und Keith wachsen bei ihrer Mutter auf, nachdem der Vater, ein unsteter Seefahrer, eines Tages nicht mehr vom Meer zurückkommt. Vorher bringt er Mary allerdings von einer seiner Reisen ein kleines Keyboard mit, das Marys Faszination fürs Klavierspielen auslöst. Sie spielt für ihr Leben gern und übt in jeder freien Minute. Ein Nachbar, gerührt von Marys Musik, vermacht ihr nach seinem Tod sein Vermögen und finanziert damit ihre langjährige musikalische Ausbildung. Marys Werdegang als Wunderkind wird jedoch immer wieder durch das gespannte Verhältnis zu ihrem Bruder Keith getrübt, der kein Verständnis für ihre Begabung hat, mit seiner Geige lieber Jigs statt klassischer Musik spielt, und regelmäßig in Reibereien gerät. Während Marys Talent von allen Seiten bewundert und gefördert wird, entwickelt sich Keith zum Sorgenkind, hält seiner kleinen Schwester aber regelmäßig den Rücken frei. Die Geschwister wachsen heran und entwickeln sich unterschiedlich, ähnlich wie ihre Musik: Mary wird in Paris zur Konzertpianistin ausgebildet, Keith tritt mit seiner Geige in Pubs auf und wird schließlich nach einer Schlägerei inhaftiert. Das Verhältnis der Geschwister scheint gebrochen, doch als Mary nach einem schweren Unfall im Koma liegt, nähern sich die beiden endlich einander an.
„Das Rote Kleid“ erzählt vom unsichtbaren Band zwischen Geschwisterpaaren, von Konkurrenz, Eifersucht und Zusammenhalt.
“Music [...] forms an integral part of the story of two rival siblings, each blessed with a musical gift but travelling wildly divergent routes to fulfil them. [...] ‘The gift’ is at once a memory play and a play for voices, a family saga and a sensory pathway. Most tantalisingly, it is a play about music, about the struggle between classical and traditional genres, between the discipline of the concert artiste and the instinctive touch of a natural fiddler – about what it means to have a gift.” (www.culturenorthernireland.org, 11.03.15)