"Die drei Theaterleute haben sich eine witzige und phantasievoll-abstruse Geschichte ausgedacht, die sich da im Wald auf einer Riesenbrotscheibe abspielt, eine Geschichte, in der ein vom Nachtwächter zum Senfkönig aufgestiegener Senf und eine schon leicht angegammelte Wurst ihrer letzten Bestimmung entgegenfiebern, eben: aufgegessen zu werden. Doch der Weg zum Erfolg, zur Krönung des Daseins ist mit Dornen gespickt, und es heißt, sich in Geduld üben und mancherlei Vorkehrungen treffen. Das gibt Senf und Wurst Gelegenheit zu tiefschürfenden Auseinandersetzungen und philosophischen Aperçus. 'Dunkel ist sowieso gleich wie hell, nur ohne Licht', meint der Nachtwächter-Senfkönig, und die Wurst weiß: 'Im Paradies riecht's immer nach Waldfest.' Sie hätte nicht gedacht, 'dass wir uns dich so schön vorgestellt hätten', doch diese Annäherung kontert Senf mit den abweisenden Worten: 'Ich hab's nicht so gern, wenn man an mir herumwurstelt.' Phantasie, das führen Mark Wetter als Wurst und Peter Rinderknecht als Senf auf ihrer nächtlichen Odyssee sinnfällig vor Augen und Ohren, ist an kein Alter gebunden, und so lassen sie ihr während einer knappen Stunde freien Lauf, spielen assoziierend ebenso mit Worten wie mit Bildern und erzählen dennoch eine runde, wunderschön in sich geschlossene Geschichte." (Tages-Anzeiger, 09.10.89)