Oskar ist sieben und hat einen Elefantenkopf. Seine Mitmenschen haben Angst vor ihm, deshalb träumt Oskar davon, auszusehen wie alle anderen und sich nicht mehr hinter einer Maske verstecken zu müssen. Er flieht aus dem Zirkus, in dem er als Attraktion präsentiert wird, und vertraut sich einem Arzt an, der ihm Hilfe verspricht, ihn stattdessen aber zu Forschungszwecken missbraucht. Die Tochter des Arztes jedoch hilft Oskar auf ihre Art: Sie nimmt ihm die Angst vor seinem entstellten Gesicht, weil sie keine Angst vor ihm hat und ihm die Geschichte des indischen Gottes Ganesh erzählt. Der hat wie Oskar einen Elefantenkopf und wird als Gott verehrt. Am Ende macht sich Oskar selbst auf den Weg nach Indien, schwimmt einfach los, in die Richtung seiner Hoffnung.
Richter hat ein mutiges Stück über einen Jungen geschrieben, der anders ist und mit seiner Andersartigkeit leben muss. Er zeigt, wie Oskar immer wieder Hoffnungen gemacht werden, die keine sind, wie er immer neue Enttäuschungen und Verletzungen erleben muss, bis er sein Schicksal am Ende in die Hand nimmt. Und beginnt, sich selbst zu akzeptieren.
"Eine Hymne an die Toleranz." (Le Courrier des Yvelines, 05.11.03)