Eine „Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog“ von Karl Kraus, entstanden in den Jahren 1915–1922 als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg. In einer Mischung aus Dokumentardrama und surreal-phantastischen Mitteln wird in über 200 nur lose zusammenhängenden Szenen an einer Front der Wortgefechte die Unmenschlichkeit und Absurdität des Krieges dargestellt.
Die Bühnenfassung erweckt mit ihren gerade mal 20 Szenen die Darsteller exakt zu dem, was dem Autor Karl Kraus vorschwebte: auf die „Formel ihrer tätigen Wesenlosigkeit“ gebrachte Larven, Lemuren, Masken eines post-humanen Karnevals. Es ist ein gespenstischer Reigen, dessen Figuren wie die Marionetten eines vom Weltuntergang vergessenen Spiels in einer Ruinenland-schaft weitertanzen. Und es klingt zuletzt, als würde das Weh der Menschheit aus einem tiefen Ziehbrunnen geschöpft.
„Kein leichtes Unterfangen ist es, dieses Werk, das nach den eigenen Worten das Autors ‚nach irdischem Maß etwa zehn Abende umfassen würde‘, in einer eindreiviertelstündigen Lesung zu bündeln. Dem Schauspieler Jörg Hube gelingt es […] mit einer Auswahl, die das Werk nicht schmälert, den Wahnsinn des Krieges dokumentiert, aber nichts verfälscht.“ (Süddeutsche Zeitung, 25.11.99)