Kafkas wohl bekannteste Erzählung in einer Bühnenfassung für junges Publikum.
„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“ Der Anfang von Franz Kafkas Verwandlung zählt vermutlich zu den berühmtesten der Literaturgeschichte. Und während Gregor, der den elterlichen Haushalt nach der Pleite des Vaters allein versorgt, zunächst noch davon ausgeht, dass diese Verwandlung nur eine kurze Unannehmlichkeit darstellt, die wie eine Erkältung vorübergeht, müssen er, seine noch minderjährige Schwester und die gemein¬samen Eltern sich bald mit der Vorstellung arrangieren, dass die Tierwerdung unumkehrbar sein könnte.
Je länger diese neuen Umstände anhalten, desto mehr fügt sich Gregor in sein nun offenkundiges Schicksal. Er findet Gefallen am Kriechen über Wände und Decke und vergisst zunehmend sein früheres, menschliches Leben. Derartige Akzeptanz lässt seine Familie hingegen völlig vermissen: Während das Ungeziefer erst in seinem Zimmer versteckt und weitestgehend ignoriert wird – lediglich seine Schwester bringt regelmäßig Nahrung und sorgt für ein wenig Ordnung – gehen Gregors Angehörigen bald dazu über, offen zu erklären, ein Leben ohne die Last des verwandelten Sohnes zu bevorzugen. Sie zweifeln sogar an, dass es sich bei dem Tier überhaupt um Gregor handelt, da dieser aus Rücksicht schon längst freiwillig fortgegangen wäre.
Nach einem Vorfall mit dem Vater schwer verwundet, fristet Gregor schließlich seine letzten Tage in zunehmender Verwahrlosung und unter Einstellung der Nahrungsaufnahme – nach seinem Ableben sieht sich die Familie eine vielversprechende Zukunft beschieden.
„Antje Siebers hat eine dichte Bearbeitung der seltsamen Geschichte geschaffen. Die Protagonisten sprechen von sich meist in der dritten Person, Prosatext, der die surreale Atmosphäre des […] Stücks noch verstärkt.“
(RuhrNachrichten, 25.09.17)