Zwei Teenager lernen einander im Chat-Room eines Online-Rollenspiels kennen. Über ihre Avatare Arwen und Aragorn kommen sie sich näher und werden ein immer wichtigerer Teil im Leben des jeweils anderen. Doch so offen sie miteinander über alltäglichen Ärger mit Eltern und Schule sprechen, so verbirgt jeder vor dem anderen eine ganz entscheidende Sache.
Denn Hárún verschweigt, dass er sich als Flüchtling momentan auf der „Balkanroute“ befindet. Tünde wiederum verheimlicht, dass sie taub ist. Als die beiden einander schließlich, eher zufällig, im echten Leben begegnen, kommt die Wahrheit ans Licht und ein unvermeidlicher Streit über Vertrauen und Lügen bricht aus ...
Der Clou des Stückes ist, dass die beiden Handlungsstränge vor dem persönlichen Aufeinandertreffen der Protagonisten getrennt voneinander gespielt werden. Der eine Teil des Publikums ist zusammen mit Tünde in einem Raum, der andere Teil zusammen mit Hárún in einem anderen. Abgesehen von den Szenen, in denen die beiden Hauptfiguren in direkter – wenngleich virtueller – Interaktion stehen, erleben die Zuschauergruppen bis zum Aufeinandertreffen also zwei völlig unterschiedliche Geschichten.