Drachenwut

(Dragon Breath)

Von Peter Rumney

Übersetzt von Anke Ehlers

1 D
3 H
Ab 6 Jahren
Originalsprache: Englisch

Drachenkampf-Erzählungen gehören zu Geschichten des Kampfes von Gut gegen Böse. Sie reichen bis weit in die Antike zurück. Der Drache wurde nicht als bloße Sagengestalt angesehen, die von Heroen bezwungen sein wollte, die Menschen hielten ihn für durchaus real. Die Sichtweise des Menschen auf das feuerspeiende Wesen hat sich mittlerweile gewandelt – inzwischen fungiert er in der Fantasy-Literatur vielmehr als Begleiter auserwählter Menschen.
Der König hat das Baby des Großen Drachen in seine Gewalt gebracht. Deshalb zerstört dieser in seiner Wut einen der zwei Türme der Stadt. Für die Prinzessin Jana, den letzten überlebenden Ritter Stuart und den Diener Alberto beginnt jetzt ein großes Abenteuer, aus dem alle drei verändert hervorgehen. Geholfen wird ihnen von dem Spaßmacher, der ihre Wege lenkt und ihnen mit seinen Rätseln und Späßen immer wieder den rechten Weg weist.
Diese märchenhafte Ritterposse steckt voller Wortwitz und Rätselspaß, spielt mit diversen Sagen- und Legendenmotiven, aber auch mit der Realität des 11. September. Rumney verzichtet jedoch auf den moralischen Fingerzeig und gibt dem Stück eine tiefer gehende Dimension: Vom Motiv der zerstörten Türme ausgehend, schafft er eine wundervoll nachdenkliche und gleichzeitig komische Geschichte, in der er die Folgen einer Katastrophe thematisiert. Es geht um die Rachegelüste der Betroffenen, blindwütiges Vorgehen und die daraus folgenden Pauschalisierungen.
Peter Rumney zeigt, dass eine vereinfachende Schwarz-Weiß-Zeichnung der Realität nie gerecht wird, dass die simple Unterscheidung zwischen Opfern und Tätern nicht funktioniert und dass die Schuldzuweisung nie so einfach ist, wie die Menschen es gerne hätten.

"'Dragon Breath' entspricht genau unseren Vorstellungen von einem guten Bühnenstück für die ganze Familie." (Evening Post, 19.03.04)

UA am 15.03.2004