Danilo, ein russischer und Sertac, ein türkischer Junge; zwei Jungs in einer Großstadt, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Wirklich? Denn bei aller kulturellen Differenz auf den ersten Blick, lässt der zweite vielleicht doch ein paar Ählichkeiten zu.
Die beiden Jungs nähern sich einander an, als Sertac Danilo dabei zusieht, wie dieser die Energie der Blitze misst, ganz der wissenschaftliche Forscher; und das ausgerechnet im Hinterhof des Ladens von Sertacs Vater. Irgendwie finden sich die Zwei zunächst ziemlich seltsam. Doch über ein gemeinsames Erlebnis bei einem Wettbewerb für eine große Modenschau erkennen Danilo und Sertac, dass sie eigentlich ganz gut zusammen passen. Doch Sertacs Vater beobachtet die Freundschaft mit einem Jungen der "Russenmafia" mit Skepsis. Ein Vorfall im Laden von Sertacs Vater rückt Danilo dann auch noch in ein falsches Licht. Die beiden Freunde müssen viel Mut aufbringen, um ihre Freundschaft zu erhalten und gegen die Probleme in den Familien zu verteidigen. Denn mit der zu ausgeprägten Familienehre in Sertacs Familie und der Trennung von Danilos Eltern haben die beiden Elfjährigen eigentlich noch ganz andere Baustellen zu beackern.
Junge, Junge!, ein Stück über eine ganz andere männliche Stärke und Abgrenzung von aufgezeigten Rollenbildern. Und über eine Freundschaft, die zunächst nach gar nichts aussah und im Suchen und Finden ihrer Identität den Freunden am Ende mehr Halt gibt, als erwartet.
"Michael Müller entfaltet in seinem Stück 'Junge Junge' klischeefrei ein Stück multikulturelle Lebensrealität. Überzeugend und humorvoll wird davon erzählt, wie die Freundschaft zwei Jungen hilft, sich von gängigen Stereotypen zu distanzieren und Position in Alltäglichem wie Grundsätzlichem zu beziehen." (theater junge generation, Dresden)