Manchmal geht man auf Reisen. Manchmal hat man einen Koffer dabei, manchmal auch zwei. Staphylae Colchica und Flor Papel sind eigentlich immer auf Reisen. Weil sie noch nirgendwo angekommen sind. Und jeder von ihnen hat über 80 Koffer dabei. Weil sie alles dabei haben, was ihnen gehört.
Eines Tages kreuzen sich ihre Wege und ihre Leben, die sie in ihre Koffer verpackt haben. Schließlich ist es nicht gerade leicht, mit so vielen Koffern aneinander vorbei zu kommen. Bald weiß keiner der beiden mehr, welcher Koffer eigentlich wem gehört und was denn bloß in welchem Koffer drin ist. Die beiden geraten also aneinander – und zumindest Herrn Papel ist ziemlich schnell klar: Er will gar nicht mehr an Frau Colchica vorbei kommen. Im Gegenteil. Er will mit ihr den Inhalt ihrer Koffer teilen, also: sein Leben.
KOFFER AUF REISEN ist ein vergnügliches Stück über das Reisen, das Leben – und das Ankommen.
"Das Zusammentreffen lässt sich auch als moderne Parabel auf jene ersten Augenblicke jeder großen Liebe lesen: All das Gepäck, das sich im Lauf des Lebens ansammelt, das man mitschleppt auf dem Weg nach Irgendwo, auf der Suche nach jemandem. All die Zweifel, verpatzten Chancen und Ungerechtigkeiten, die man austeilt und bedauert. Und dann doch der Zauber, der all dem innewohnt." (Frankfurter Rundschau, 28.02.06)