"Mit den 'Memphis-Brothers' kann man für zwei spannende Stunden aus der Internet-Hektik aussteigen und eine musikalische Zeitreise in die Rock'n'Roll-Euphorie der 50er Jahre unternehmen. Und siehe da: Die Sprache des Rock'n'Roll ist so zeitlos wie die Gefühlsstauungen der Jugendlichen. Die 50er Jahre, den Jugendlichen eben noch so fern wie der Dreißigjährige Krieg, sind dem begeisterten Publikum plötzlich ganz nah. [...] Eine ländliche Jugendclique vertrödelt ihre Freizeit auf irgendeinem vermüllten Abrissgelände, sehnt sich aus der bäuerlichen Enge hinaus in die Freiheit des 'Heartbreak-Hotel'. Edgar und Albert setzen alles daran, so singen und spielen zu können wie Hüftenkönig Elvis Presley. Doch ihrem dilettantischen Gitarrengeklimper und Bassgezupfe fehlt der richtige Drive. Lotti könnte ja aushelfen. [...] Aber ein Mädchen in einer Rock'n'Roll-Band? Da laufen dem bornierten Edgar chauvinistische Schauer den Rücken herunter. Als sich dann noch Albert in die von der versammelten Dorfdummheit als 'Spaghettifresserin' verhöhnte Carla verliebt und, statt Elvis-Songs zu üben, lieber mit dem italienischstämmigen Mädchen herumknutscht, sind die 'Memphis Brothers' vor ihrem ersten öffentlichen Auftritt schon wieder gestorben." (Theater der Zeit, 06/2000)
"Auch wenn man nicht mehr 17 ist, kam man bei der Premiere des Stücks ins Grübeln. Treffen hier nicht Welten aufeinander? Die Frage stellte sich nur am Anfang. Dann ging's los - mit Jungsfreundschaften, die auf der Kippe stehen; mit verschämten Mädchengesprächen übers Küssen und die erste Liebe; mit der Frage, wie's denn nun weiter geht nach dem Schulabschluss. Langsam gewann das Stück an Fahrt, und die Zuschauer bekamen Zugang zu einer Zeit, in der die wirklichen Probleme des Erwachsen-Werdens doch ganz ähnlich waren wie sie heute sind. [...] Wenn die 'Memphis Brothers' am Schluss trotz eines großen Streits vereint auf der Bühne stehen, müssen sie sogar eine Zugabe geben, so wild wird im Publikumsraum getrampelt. Sie haben es geschafft, wirken fast verwirrt über den Erfolg." (Rheinische Post, 01.10.02)