‘MeetYou‘ heißt der Chatraum, in dem Marie den Jungen ‘Netboy‘ kennenlernt. Er ist charmant, hat Verständnis für Maries Probleme mit den Umzugsplänen ihres Vaters und immer ein Kafka-Zitat parat. Seine Idee ist es auch, dass Marie ihren Wunsch, der verhassten Lehrerin Bruttschner einen Denkzettel zu verpassen, in die Tat umsetzt. Er stiftet sie dazu an, der Lehrerin zu zeigen, was sie von ihr hält: Marie scheißt ihr vor die Tür ...
Die Folgen sind verherend. Der vermeintliche Freund stellt ein Foto ins Netz, das Marie während des Tathergangs zeigt. Der Hohn und Spott, die nicht enden wollenden Beschimpfungen setzen Marie zu: „Ich denke immer, das ist ein Albtraum. Gleich wach ich auf und es ist alles wie früher. Aber ich wach nicht auf.“
Die Eltern sind machtlos. Olaf kann einen Selbstmordversuch seiner Klassenkameradin gerade noch rechtzeitig verhindern. Aber welche Rolle spielt Maries Freundin Sarah?
Petra Wüllenweber verfolgt in „Netboy“ das Thema Cybermobbing von seinen möglichen harmlosen Anfängen bis zu seinem, im schlimmsten Fall tödlichen, Ende. Inspiriert von jungen Menschen, die ihr Leben zunehmend vor dem Bildschirm verbringen, schildert sie aus Maries Perspektive, wie sehr der virtuelle den realen Raum und die Menschen darin beeinflussen kann.
„Trotz der rasanten Erzählart schafft es das Stück, sich viel Zeit für seine Charaktere zu nehmen. [...] Dabei zeigen die jungen Helden intensiv, wie sehr sich Teenager mit ihrem eigenen Ich auseinandersetzen und wie schnell jede Erschütterung ihres sozialen Sicherheitsnetzwerkes sie aus der Bahn werfen kann. ‘Netboy‘ macht deutlich, dass man sich gerade in dieser empfindlichen Phase der Selbstfindung sehr schnell in der großen doppelbödigen Welt des Internets verlieren kann. Was unter der Maske der Anonymität Sicherheit verspricht, kann schnell sein wahres Gesicht zeigen und zur Falle werden. Das Stück schafft es dabei, nicht nur eine Warnung ohne erhobenen moralischen Zeigefinger zu sein, sondern hält auch ein Plädoyer für wahre Freundschaft und sozialen Zusammenhalt.“ (Potsdamer Neueste Nachrichten, 17.10.13)
„Petra Wüllenweber ist mit ihrem Jugenddrama ganz nah an der Realität von Teenagern von heute. [...] Ein aufwühlender Theaterabend!“ (Kronen Zeitung, 08.02.15)
„Das Stück funktioniert bestens, hat die Autorin doch Figuren geschrieben, mit denen sich jede und jeder im Publikum irgendwie identifizieren kann.“ (www.nachrichten.at, 09.02.15)