Jedes Leben besteht gleichzeitig aus Tausenden von Möglichkeiten von Leben, die man nicht lebt. "Nocturne" konfrontiert den jungen Mike, Kassierer in einem Pornokino, mit einer dieser Möglichkeiten in Form des zwanzig Jahre älteren Michael, der zufällig an dem Kino vorbeikommt.
"Auch wenn die personifizierte Gegenüberstellung zweier möglicher Wirklichkeiten hohe Anforderungen an das Publikum stellt, darf der Versuch durchaus als gelungen angesehen werden, das Geschehen auf der Bühne mit einem raffinierten Handlungsstrang in den Köpfen der Zuschauer gleichsam um eine Dimension zu erweitern. Eine Besonderheit des Stücks 'Nocturne' ist zudem, dass sich mit zunehmender Dauer der Aufführung die zu Beginn divergenten Lebenslinien der beiden dargestellten Personen annähern, zur Kongruenz übergehen und sich am Schluss (mit vertauschten Rollen) wieder trennen." (Neue Mittelland Zeitung, 10.01.97)
"Eine Reise durch die Innenbereiche nicht gelebten Lebens." (Guy Krneta)