Richard. Spielverderber

Von Norbert Ebel

ein Historienspiel, ganz entfernt an Shakespeare erinnernd
1 D
3 H
Ab 9 Jahren
Schauspielerangabe bei Mehrfachbesetzung

RICHARD Vater, bitte, ein Pferd! Nichts weiter!
GEORGE (als Herzog von York) Ein Pferd? Du? (lacht)
RICHARD Ja, was ist so komisch?
GEORGE (als Herzog von York) Was willst du humpelnder Zwerg mit einem Pferd?
RICHARD Aber Vater, was ist schon ein Ritter ohne Pferd? Ein König ohne Land!
GEORGE (als Herzog von York) Ein Ritter? Ein König? Du? Junge, mach dich nicht lächerlich!

Auf dem "friedlichsten Rasen Englands" spielen vier Kinder: Richard, genannt Rick, George, sein jüngerer Bruder, Buck, der Sohn der Herzogin von Buckingham und Anne Neville, Ricks und Georges Cousine. Doch Rick ist gehbehindert, was ihn einerseits zum Benachteiligten im Spiel macht und andererseits der Erfüllung seines größten Wunsches - einem eigenen Pferd - im Wege steht. Um zu gewinnen, muss Rick die Regeln also ein wenig ändern. Der Preis dafür: Die Freundschaft mit Buck und das gute Verhältnis zu seinem Bruder.
"Richard. Spielverderber" ist keine kindgerechte Version des Shakespeare-Stücks "Leben und Tod König Richards III.", sondern eine eigenständige Geschichte der Kindheit Richards, deren Enttäuschungen ihn zum Intriganten machen. Denn "wenn Bitten nicht helfen und die körperlichen Kräfte nicht genügen, muss jemand wie er zu anderen Mitteln greifen, um ans Ziel seiner Wünsche zu gelangen." (Hessisches Landestheater Marburg)

"Der Junge Richard, so lernen wir am Ende, ist gar nicht unbedingt Spielverderber. Er ändert sie einfach nur, die Regeln des Spiels, um seinem Ziel - dem eigenen Pferd - mit aller Macht näherzukommen." (Oberhessische Presse, 28.09.09)