Josip, ein "Junge von nirgendwo", soll abgeschoben werden. Anna versteht das nicht, obwohl sie ein bisschen sauer auf Josip ist, weil er die letzten Kirschen aus der Marmelade gefischt hat und ihre Großmutter den fremden Jungen bevorzugt. Wahrscheinlich, weil Josip die alte Frau an ihr eigenes Schicksal als Exilantin erinnert. Anna kann sich nicht länger unterordnen und läuft weg, durch einen Spiegel in eine andere Zeit. In der Vergangenheit trifft sie Josips Freund, Mr. Miah, der in einer Backstube arbeitet. Und so wird Anna auf einmal selbst zu einer Fremden, wie ihre Großmutter, wie Josip und wie auch Mr. Miah, der ihr Josips Lage erklärt: "Sie glauben, er hat seine Geschichte einfach erfunden. Sie begreifen nicht, dass er in Gefahr ist und entsprechend Angst hat. Die denken, er will nur die 'Marmelade', Anna." Am Ende ist nicht nur Anna um eine wichtige Erfahrung reicher: Vier Schatten haben sich "gefangen", die in der Backstube gemeinsam warmes duftendes Brot essen. Doch dann kommen die Soldaten und wollen Josip holen.
Peter Rumney erzählt von der Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten, vom Fremdsein und von Integrationsversuchen. Er stellt dar, wie Freundschaften entstehen, die den Menschen eine neue Heimat sein können. Das Stück spielt "in einer Stadt am Fluss nicht weit vom Meer", genauer in einer kleinen Backstube, die überall sein könnte.
'Jumping on my Shadow', hat 2002 den 36th John Whiting Award for the best play produced in England erhalten. Dieser alljährlich vom Arts Council of Great Britain verliehene Preis gilt Theaterstücken, die den folgenden drei Kriterien entsprechen: "Sie sollen eine unverwechselbare sprachliche Qualität aufweisen, relevante und wichtige Themen der Gegenwart aufgreifen und innovativen Wert für das Theater haben." (Kriterien der Juroren)