„Menschen sind grausam. Tiere sind grausam, die Natur ist grausam. Märchen auch.“
Hanneke Paauwe erzählt das Märchen von Schneewittchen einmal anders. Nicht sieben Zwerge, sondern 77 Gifte umgeben sie. Die radikale, moderne Neuinterpretation des Märchens nimmt die Zuschauer dank einer sehr ausdrucksstarken, poetischen und direkten Sprache mit auf eine Reise durch Schneewittchens Lebens- und Leidensgeschichte.
Die Grimm’sche Vorlage erfreut sich immer wieder vieler kreativer Neuinterpretationen: Um die Gunst der Kinogänger buhlten im Frühjahr 2012 gleich zwei Hollywood-Produktionen – „Snow White and the Huntsman“ sowie „Spieglein, Spieglein“, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm sind erstmals im Jahr 1812 erschienen und feiern dieses Jahr ihr 200. Jubiläum.
„Eine nicht alltägliche Mutter/Tochter-Beziehung steht im Mittelpunkt der zeitgemäßen Märchenadaption von Hanneke Paauwe. [...] Als historisch gekleidetes Schneewittchen liegt sie im Glassarg. Eine schöne Leiche, eine Miss World aus dem Märchen. [...] Hier werden in 45 Minuten viele Themen verarbeitet, grausame Lebensumstände wie grausame Märchen.“ (Esslinger Zeitung, 18.05.10)