"Diese beiden Burschen [...] hat man schon mal irgendwo gesehen. Sind es Wladimir und Estragon aus Becketts 'Warten auf Godot'? Sind es Dick und Doof? Irgendwo dazwischen bewegen sich 'Kuckuck' und 'Mantel' [...]. Die beiden leben mitten im Gerümpel in einem Container. Sie streiten und vertragen sich, tanzen, essen Baguette mit Ketchup oder angeln in einem Ölfass nach Fischen. Wie Wladimir und Estragon warten Mantel und Kuckuck auf etwas, das ihrem Tag, ihrem Leben einen Sinn geben könnte. [...] Kuckuck und Mantel merken im Gegensatz zu Becketts Figuren, dass es nicht glücklich macht, auf 'es' zu warten, und entfliehen ihrem Container. Zunächst in der Fantasie, indem sie - ein Höhepunkt des Stücks - aus Müllcontainer, Schuh und Regenschirm einen Flieger basteln und weit davonfliegen, dann ganz real. Raus aus dem Container. 'Wir sind Schwalben, keine Spatzen', rufen sie zum Abschied. Denn Schwalben ziehen umher. Sie setzen sich nicht - wie der Spatz in der Geschichte, die Mantel erzählt - in ein gemachtes Schwalbennest, um irgendwann zu fett zu sein, um nicht wieder herauszukommen. Der Spatz in der Geschichte ist zugrunde gegangen, verhungert und erstickt. Das wird Mantel und Kuckuck nicht passieren." (Westfälische Rundschau, 22.02.00)