Ein junges, schlafloses Paar, das in seiner eigenen Sprachwelt lebt, erwartet den Besuch der Schwiegereltern, die Silberne Hochzeit feiern. Der Besuch wird zum Alptraum. Vater und Mutter fordern Nachwuchs, damit die belastende inzestuöse Familienvergangenheit in der fünften Generation endlich überwunden werden kann.
"Silberne Hochzeit" ist eine Komödie über die absurde Hartnäckigkeit längst vergangener Familienvergehen, über die Zumutung "Eltern" und eine kunstvolle, bewusste Weltfremdheit, mit der dieser Zumutung beizukommen versucht wird.
"Lukas Holliger beweist in 'Silberne Hochzeit' ein Gespür für die falschen Worte im falschen Moment und für eine Auf- und Abtrittsdramaturgie hochnotpeinlicher Situationen. Zielsicher platzieren die Eltern ihre Hiebe unter die Gürtellinie. Sie treffen aber ins Leere, denn Tochter und Schwiegersohn pflegen - statt der von den Eltern eingeklagten Kinder - liebevoll ihre Kopfgeburten. Das junge Paar beherrscht die Kunst der folie à deux, und so folgen die beiden einander auf imaginären Zeitreisen. Manchmal verwischen sich dabei auch die Grenzen zur Wirklichkeit, und so wendet sich die Wucht der elterlichen Schläge gegen diese selbst." (Theater der Zeit, 12/2000)
"Eine überdrehte, liebevolle Zustandsbeschreibung zeitgemäßer Befindlichkeit - unterhaltsam, ohne in der Unterhaltsamkeit stecken zu bleiben." (die tageszeitung, 17.02.03)