Vor langer, langer Zeit war Schneewittli eine süße kleine Prinzessin. Sie wuchs zu einer jungen, hübschen Frau heran und lebte bei den sieben Zwergen. Dann wurde sie eine wunderschöne Königin - die schönste im ganzen Land. Aber auch Schneewittli wird alt - bei ihrem letzten runden Geburtstag hat der Spiegel seinen berühmten Satz nur noch ganz leise geflüstert. Und jetzt beim Siebzigsten: Was wird der Spiegel antworten? Nur die sieben Zwerge können da noch helfen.
"Der Stoff ist clever, die Handlung ist unspektakulär, der Inhalt ist existenziell. Ein minimal-barocker Bühnenbau, ein paar schöne Requisiten, ein paar gut platzierte Gimmicks, leiser Humor und Platz für eine Protagonistin, die ganz und gar da ist. [...] 'Spieglein, Spieglein' ist beileibe nicht nur ein erheiterndes Stück, und auch kein oberflächliches. Es setzt Gefühle von Wehmut frei, zumindest untergründig, kippt aber nicht ins Weinerliche und nicht ins Philosophische. Auf Metaphorik und Schabernack wird verzichtet. Dargestellt wird ein Ausschnitt unverhohlener Realität für viele, ein Leben im Vergessen-Werden, das Alter einer einsamen Frau - dargestellt für Kinder. Es ist daher auch ein mutiges Stück." (Neue Luzerner Zeitung, 25.05.02)