Es ist Nacht. In einem Wartezimmer schlägt ein alter Mann mit seinem Stock auf den Stuhl ein, greift zur Mundharmonika, spielt Western-Klänge und tanzt. Ein anderer Herr trompetet durch eine gerollte Zeitung, um die verschleierte Frau zu übertönen, die auf einen Stuhl geklettert ist und 'O sole mio' in die Szene schmettert. Drei einander fremde Menschen, die ihre Zeit im Wartezimmer nach allen Regeln des Anstandes abgesessen hätten, wäre nicht jener Vierte gewesen, der unentwegt Cello spielte. Da Visniec die Mutation dreier harmlos Wartender zur mörderischen Meute so darstellt, als folge sie einer inneren Logik, gewinnt der Vorgang Glaubwürdigkeit, Absurdität und reichlich Komik.
"Vier Menschen also befinden sich in einem Wartesaal, den der Autor auch in späteren Stücken als Metapher gewählt hat, für die Situation von Menschen, die unter den Bedingungen der stalinistisch-kommunistischen Diktatur leiden. Sinnlosigkeit erfüllt das Geschehen, die Wartenden reagieren unter der nervlichen Belastung des immerwährenden Cellospiels mit unterschiedlichen Reaktionen." (Echo, 05.10.05)
"Der rumänische Autor Matéï Visniec treibt in seiner absurd scheinenden Farce ein virtuoses Spiel mit mehreren Bedeutungsebenen. [...] Es ist ein zutiefst politisches Stück, das der Autor dem Publikum im Gewand dieser Farce bietet." (Oberbayerisches Volksblatt, 06.10.05)