Ein Text über Determinismus und freien Willen.
WARUM ERST JETZT erzählt die Geschichte eines Jungen, der seine Heimatstadt verlässt in dem Versuch, seine Identität zu finden und ihr gleichzeitig zu entkommen. Im Zentrum des Texts stehen Fragen nach Freiheit und Determinierung: In welchem Umfang besitzen wir Kontrolle über unser eigenes Leben? Wie gut sind wir dazu in der Lage, unsere eigenen Motive zu verstehen, geschweige denn zu beeinflussen?
Migranten werden oft als Menschen gezeichnet, die bewusst und aktiv in die Welt hinausgehen. Unser Protagonist ist das Gegenteil: Er lässt sich treiben, beobachtet und wartet – halt- und ziellos. Seine Passivität spiegelt sich in der narrativen Struktur wider: WARUM ERST JETZT wird in der dritten Person erzählt, beinhaltet Beschreibungen des Handelns und der Vermutungen des Jungen und stellt Behauptungen über seine Gedanken und Motive auf.
Wir werfen einen Flüchtigen Blick auf die Sexualität des Jungen. Ist er sich seiner homosexuellen Neigung bewusst? Ist sie vielleicht sogar der Grund für das Verlassen der Heimat, und wenn ja, hat er selbst verstanden, dass es so ist?