Karl Kraus (1874–1936) lebte und arbeitete als Journalist, Essayist und Schriftsteller in Wien. Er galt als einer der bedeutendsten und schärfsten Literatur-, Sprach- und Kulturkritiker seiner Zeit. Sein Ruhm als Dichter gründet sich vor allem auf das satirische Anti-Kriegsdrama DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHHEIT. Die gigantischen Ausmaße des Textes – fünf Akte mit über 100 Szenen, über 2000 Figuren – haben das Stück zum Lesedrama werden lassen. Es ist ein Text, der über seine eigene Zeit hinaus die katastrophalen Folgen des Ersten Weltkrieges sowie die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges vorausahnen lässt und immer wieder ganz nah an den massenpsychologischen Ursachen dieser und anderer Kriege ist. Eine scharfe und rigorose Abrechnung mit dem Phänomen Krieg.