Preis für Sonja Fincks Übersetzung von Lefebvre, STACHELDRAHT
Von 16. bis 19. November fand in Saarbrücken und Umgebung zum 16. Mal das Festival für frankophone Gegenwartsdramatik „Primeurs“ statt. Sechs französischsprachige Stücke waren im Wettbewerb und wurden in Form szenischer Lesungen vorgestellt. Teil dieser Auswahl war auch der Monolog Stacheldraht (1 Darst.; frei zur DSE) unserer kanadischen Autorin Annick Lefebvre.
Dessen Übertragung ins Deutsche durch Sonja Finck wurde nun als gelungenste Übersetzung des Programms ausgezeichnet. In der Pressemitteilung des Saarländischen Staatstheaters heißt es zur Begründung: „Lefebvre hat für ihre genderfluide Figur, die wir in Echtzeit durch die letzte Stunde ihres Lebens und zugleich einen scharfsichtig bilanzierenden Monolog begleiten, ‚eine reiche, rhythmisierte, aus Konzept- und Umgangssprache verschmolzene Kunstsprache‘ gefunden. ‚Soja Finck vermag es, Lefebvres Musikalität und Rhythmik aufzugreifen und in einem ebenso kunstvoll gestalteten wie gut sprechbaren Deutsch wiederzugeben. Sie löst sich dabei vollständig von der Vorlage, findet ganz eigene Wendungen und Bilder, jedoch ohne ihre übersetzerischen Ideen über das Original zu stellen.‘“
STACHELDRAHT ist eine von bereits vier Übersetzungen Fincks, die sich in unserem Programm finden. Zuletzt hatte die in Deutschland und Kanada lebende Sonja Finck, die in der Prosa vor allem als Übersetzerin der unlängst mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Annie Ernaux bekannt ist, das Stück Sexualkunde für das neue Jahrtausend (1 D, 2 H; Jugend; frei zur DSE) von Olivier Sylvestre für uns übertragen.
Wir gratulieren ihr und der Autorin Annick Lefebvre zu dieser, wie wir finden, verdienten Annerkennung!