Auf Eis

Von Petra Wüllenweber

2 D
2 H
Ab 12 Jahren

Sie sind blutjung, lebenshungrig und probierfreudig – Svenja, Lea und Tom. Dabei machen die drei Freunde auch nicht Halt vor Alkohol und Drogen. In den dunklen Winkeln eines Partyraums testen sie erstmals das Rauschmittel Crystal Meth. Und sind begeistert von dessen beflügelnder Wirkung: Der faule Schüler Tom stürzt sich voller Tatendrang in die Recherche für sein Referat während Lea ununterbrochen Kreuzworträtsel löst. Für die kurzen Momente des Rauschs zahlen die Jugendlichen aber einen hohen Preis. Die Droge kostet nicht nur Geld, an der Sucht nach ihr zerbrechen allmählich Freundschaft und Liebesbeziehung. Svenja, die damals aus Vorsicht nicht mitprobiert hatte, wundert sich zwar über die veränderte Verhaltensweise ihrer Freunde. Ein unglücklicher Vorfall mit dem Hund ihres Bruders Bastian verwickelt aber auch sie in die Sache. Die gegenseitige Abhängigkeit und die Drogensucht dominieren von nun an das Leben aller, so dass sie wie gelähmt in der Situation festhängen und keiner bemerkt, dass das Eis unter ihren Füßen immer dünner wird …

„‘Auf Eis‘ ist ein Theaterstück über Sehnsüchte, Verführung und die Kraft, die es braucht, um sich als junger Mensch in dieser Gesellschaft selbst zu behaupten.
Crystal Meth – auch Ice, Crystal Speed, oder Crank genannt, ist eine Droge, die vielen Menschen durch die amerikanische Serie ‘Breaking Bad‘ bekannt ist. Crystal passt in unsere Leistungsgesellschaft. Es putscht auf. Doch statt dem gewünschten ‘Durchblick‘ bekommt man schnell nichts mehr auf die Reihe. Innerhalb kürzester Zeit zerfressen die unscheinbaren Kristalle Körper, Geist und Seele. Wenn man das erkannt hat, ist ein Ausstieg nur noch schwer möglich. Zunehmend gelangt die gefährliche Droge über die tschechische Grenze nach Bayern und Sachsen. Da Crystal nicht teuer ist, betrifft es dort immer mehr Jugendliche.“ (ETA Hoffmann Theater)

„Man muss […] anerkennend konstatieren, dass die Autorin und Regisseurin ihr avisiertes Publikum ernst genommen hat, es keineswegs unterfordert und die Botschaft nicht mit dem Vorschlaghammer in die jungen Gehirne hämmern will. […] Wüllenweber gelingt es, den typischen Verlauf, die körperlichen und seelischen Symptome einer Crystal-Karriere unaufdringlich darzustellen, wobei die Eis-Symbolik […] auch durch transparente Fliesen auf dem Bühnenboden, durch ein Paar verwaiste Schlittschuhe, durch die Metapher vom zugefrorenen See gar nicht ungeschickt eingeflochten wird.“ (Fränkischer Tag, 14.03.16)

UA am 11.03.2016