Der Reeder Haraldsson herrschte als Patriarch über seine Familie und seine Angestellten. Seit er auf den Rollstuhl angewiesen ist, muss er seinem ältesten Sohn die Leitung seiner Betriebe überlassen. Seine vier weiteren Kinder haben sich ihm entzogen. In der Silvesternacht kommt es zu einer letzten schmerzvollen Begegnung.
Ein Drama über die Auswirkungen tiefgreifender ökonomischer und sozialer Umbrüche, die einen Riss zwischen Alt und Jung freilegen, der nicht mehr zu beseitigen ist.
"Símonarsons Stück, 1992 entstanden und in diesem Jahr in Island verfilmt, ist ein Familiendrama in der Tradition Ibsens. Allerdings hat das Auseinanderbrechen traditioneller Familien- und Gesellschaftsbindungen inzwischen ein Stadium und eine solche Schärfe erreicht, dass man nur noch von völligem Zusammenbruch sprechen kann. So erlebt das Publikum eine uralte unverwüstliche Großmutter Kata, die trotz Kognak-Ernährung und grimmiger Selbstisolation unter Kopfhörern noch immer einen Hauch alter Mythen und Glaubenssätze verbreitet. Im Mittelpunkt steht ihr Sohn Thorolf, einer, der einst einen florierenden Fischfangbetrieb aufgebaut hat. Nun, im Herbst seines Patriarchenlebens, ist er an die Perspektive von Rollstuhl und Fernglas gefesselt, aus der er das Leben mit hartherzigem Starrsinn beobachtet und kommandiert. Er erlebt den Untergang seines Lebenswerks, enterbt seine Kinder und stirbt dabei.
[...] Ein starkes Stück über ein Familienfest, dessen Anlass, der Jahreswechsel, einen Zeitenwechsel symbolisiert. Den kräftig konturierten Konflikten entsprechen scharfe verbale Scharmützel, zumal der Alkohol die Zungen löst und aufgestauten Aggressionen freien Lauf lässt. Auf interessante Weise sind der wirtschaftliche Wandel im Fischfang, Islands Hauptwirtschaftszweig, mit dem Umbruch persönlicher Lebensentwürfe im Zeitalter der Globalisierung verknüpft." (Ostsee Zeitung, 05.05.03)