"Im westlichen Afrika, im Süden des Senegal, gibt es einen König. Er 'herrscht' über mehrere kleine Dörfer. Aber er ist keiner der Könige, wie wir sie aus Europa kennen: reiche und berühmte Leute, die in Schlössern leben, Empfänge geben und in der Welt herumreisen. Die afrikanische Tradition erlegt ihm ganz andere Pflichten auf: So darf er etwa, sobald er sein Amt angetreten hat, keine Schuhe mehr tragen - deshalb wird er auch Barfußkönig genannt. Er darf auch immer nur auf einem - seinem - Hocker sitzen und er muss mehrere Frauen heiraten, selbst wenn er das gar nicht will. Seine Aufgabe ist es, seine Untertanen zu einem friedlichen Zusammenleben anzuhalten und im Streitfall der Richter zu sein. Dabei verdient er kein Geld, hat kein festes Einkommen, lebt von dem, was man ihm schenkt, und muss damit seine große Familie durchbringen.
Der Barfußkönig hat es nicht leicht, und doch würde er mit niemandem tauschen. Wer Rat sucht, erhält von ihm die Weisheit der Ahnen in Form alter afrikanischer Geschichten. Diese Geschichten von 'wahrem' Pflichtgefühl und geheimnisvollem Schamanismus hat Erik Schäffler in ein leichtes und lebensfrohes Theaterstück verwandelt, das über das schillernde Leben eines senegalesischen Königs Einblick gibt in die reiche, uns so unbekannte afrikanische Kultur, in der mit viel Phantasie, Musikalität und Bewegung gelebt und erzählt wird." (Landestheater Tübingen)
"Eine Collage aus Erzählung, Spiel und Spiel im Spiel - vielschichtig und rätselhaft wie afrikanische Märchen. [...]
Immer wieder fallen die Schauspieler aus ihren Rollen und werden mit eindrucksvollen Fabeln aus dem Senegal zu Weiterspielen verführt. Sie stellen die Tradition der Mehrehe in Frage und wissen am Ende: Ein Barfußkönig, der streitende Hausfrauen und Nachbarn versöhnt, hat keine politische Bedeutung, ist aber besser als ein Gewaltherrscher." (Reutlinger Generalanzeiger, 12.06.06)