1925. Theofil van Zee, ein erfolgreicher, aber gestresster Geschäftsmann, der das Toilettenpapier erfunden hat, will aus seinem Sohn Otto einen berühmten Konzertpianisten machen. Er ist streng und hat nur Ottos Karriere im Sinn. Ottos Mutter ist schon seit einem Jahr in einem Sanatorium an der See - wegen ihres Sprunges aus dem Fenster. Alle sagen, sie sei verrückt. Aber das glaubt Otto nicht und macht sich eines Tages mit seinem Konzertflügelboot auf den Weg, den Fluss hinab. Und da Wasser zur See fließt, wird Otto dort auch ankommen.
Ein bedrückendes und gleichzeitig humorvolles Stück, dessen dichte Atmosphäre den Betrachter in die Traumwelt eines Jungen zieht, der es auf seine stille Art und Weise versteht, seinen Willen durchzusetzen.
"Das Stück zeichnet eine beunruhigend komplexe Vater-Sohn-Beziehung in halb realistischen, halb absurden Bildern. Es geschieht immer das Unerwartete; manchmal ist es das Gewöhnliche, auf das man gerade nicht gefasst ist; öfter ist es das ganz Andere, das belustigt und verstört. [...] Was wie das Rollenklischee vom autoritären Vater und verängstigten, unterdrückten Sohn aussieht, entwickelt sich irritierend vieldeutig. Der Sohn liebt den Vater, und der Vater liebt den Sohn; darin verbindet sie eine geheimnisvolle Angst, die mit der abwesenden Mutter zu tun hat. Der Ausbruch dieser Liebe ist so märchenhaft, dass sich das Klavier in ein Schiff verwandelt mit dem Reiseziel Sehnsucht." (Die Rheinpfalz, 02.12.96)