Der Tag, als ich lernte die Spinnen zu zähmen

Von Jutta Richter

Bearbeitet von Petra Wüllenweber

2 D
3 H
Ab 8 Jahren

"'Spielverderber', 'Furchendackel', 'Popelfresser', so nennen die Kinder den Jungen und lassen ihn nicht mitspielen. Rainer, so nennt ihn Meechen. Er ist der Einzige, der ihr hilft, die unheimliche Kellerkatze zu vertreiben. Er fängt die große Spinne in ihrem Zimmer und geht mit in das verbotene Gruselhaus. Einen Freund wie Rainer zu haben ist gut und schlecht. Denn einerseits hört er zu und lacht nicht, wenn man von seinen Ängsten erzählt. Er macht einem Mut. Auf der anderen Seite mag ihn niemand, die anderen Kinder nicht und die Eltern schon gar nicht. So einer ist kein Umgang für ordentliche Leute. Aber wozu ist ein Freund überhaupt gut, wenn ihn niemand leiden kann? Eines Tages muss Meechen sich endgültig entscheiden zwischen Rainer, ihrem ersten richtigen Freund, und den anderen Kindern und Erwachsenen ...
Ausgehend von der Direktheit der kindlichen Wahrnehmung und in einer knappen, rhythmisierten Sprache erzählt das Stück nicht nur von Freundschaft und Vorurteilen, sondern auch davon, wie wichtig vermeintlich Fremde für die von der eigenen Familie klein gemachte Menschen sein können." (www.ueberzwerg.de)

"Auf exemplarische Weise wird von einer ganz normalen Kindheit und ihren alltäglichen Spannungen berichtet, von Freundschaft und Verrat, von Ausgrenzung und der Sehnsucht so zu sein wie alle Kinder." (Begründung Deutscher Jugendliteraturpreis 2001)

"Sensibel und zugleich unterhaltsam inszeniert greift das Stück die Themen Loyalität, Ausgrenzung und Verrat auf. [...] Eine bewegende Darbietung, die nachdenklich stimmt und zeigt, dass es oft Mut erfordert, zur eigenen Meinung zu stehen." (Saartext, 27.03.15)

"Eine Geschichte über Mut, Angst, Freundschaft und Ausgrenzung. [...] Es gibt kein Happy End, dafür viele offene Fragen und am Ende ein Gefühl der Beklemmung. Einigen jungen Zuschauern im Theater Überzwerg war sie sichtlich anzusehen. [...] Es fordert heraus, wühlt auf, erzeugt Gesprächsbedarf, mutet dem jungen Publikum einen schonungslosen, desillusionierenden Realismus zu, den es zu verarbeiten gilt und der unwillkürlich eine Selbstreflexion in Gang setzt: Wie würde ich mich verhalten? Wäre ich mutig genug, Rückgrat zu zeigen? Was ist ein echter Freund? Wovor habe ich Angst? [...]
Auch wenn das Ende desillusionierend, ja frustrierend wirkt – es impliziert, dass man eben doch die Wahl hat, sich für oder gegen jemanden oder etwas zu entscheiden." (Saarbrücker Zeitung, 24.03.15)

UA am 22.03.2015