"Inselherrscher Heinrich und der kontinentale Konkurrent dürfen nach allen Regeln ihrer Kunst um die sehr reale Prinzessin ringen: Rhythmisch gegliederte Wort-Gefechte und stumme Duell-Posen gipfeln in der finalen Zerstörung der Bühne, bei der die selbstvergessenen Regenten vorsätzlich den roten Faden ihres Streites verlieren. So fängt sich das Spiel im Zirkelschluss, die doppelbödige Konzeption erreicht ihren konsequenten Höhepunkt.
Denn neben der eigenen Kunstwelt demontiert das durch den Erzähler ergänzte Quartett auch die Verabredungen des Theaters: Schon die Rollenverteilung per Volkszählung ist ein Angriff auf die Lachmuskeln und auf die normalerweise als selbstverständlich akzeptierte Einheit von Darsteller und Figur. Die späteren Sprach- und Identitätswirren glücken ebenso intelligent wie komisch, ein filmisches Western-Klischee wird im Rückwärtsgang gar zum szenischen Kabinettstückchen veredelt. [...] So gelingt der Spagat zwischen knapper Inhaltsangabe und der ausschweifenden Reflexion, die zweifellos den eigentlichen Spaß des Abends ausmacht: Die Lustlosigkeit der Figuren, die gegen den allwissenden Erzähler und seine unvermeidlichen Anweisungen rebellieren, provoziert Lacherfolge beim Publikum, das Tragische feiert seine Wiedergeburt im Clownesken. Cornelissen wird im Kindertheater als aufgehender Stern gehandelt [...] die begeisterte Reaktion des Publikums ist Lohn eines leichtfüßigen Drahtseilaktes." (Mitteldeutsche Zeitung, 18.08.97)
"Das Stück hält dem Vergleich mit dem Original und seiner bemerkenswerten Verfilmung von und mit Kenneth Branagh (von 1989) durchaus stand. [...] Cornelissen hat sich die lobenswerte Mühe gemacht, Heinrichs Motivation für seinen Krieg gegen Frankreich neu zu untersuchen, und ist dabei zu bemerkenswerten Erkenntnissen gekommen [...] Weltpolitik als Sandkastenspiel! Das nenne ich Einfallsreichtum und Witz!" (Norddeutsche Neueste Nachrichten, 15.05.04)