"Und Neugier nur beflügelt jeden Schritt." (Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vorspiel auf dem Theater)
"'Hirte & Schaf' wurde als Mini-Weihnachtsstück oder als eine Einführung/ ein Appetithappen für ein nachfolgendes Stück geschrieben, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer in einer Art Prolog zu gewinnen. In Holland spielten die Schauspieler der 'Rosa Sonnevanck'-Theatergruppe das Stück auf der Straße. Sie luden Leute ein, zu einem bestimmten Platz im Stadtzentrum zu kommen und zu schauen. Die Leute waren immer überrascht, dass diese Herumtreiber in Wirklichkeit Schauspieler waren.
Für mich wurde diese kleine Geschichte zu einem Gedanken über das Leben. Warum sind wir hier? Um Schaf oder Schäfer zu sein? Kann man wirklich einen Sinn des Lebens finden oder wiederfinden?
Vor den ersten Zeilen des Stückes gibt es viel non-verbale Handlung. Wir sehen die beiden Vagabunden, wie sie versuchen, einen neuen Platz zum Campen oder einfach zum Verweilen zu finden. Gerade als sie denken, dass sie sich festgelegt haben, ist da plötzlich der Schrei eines neugeborenen Kindes. Dieser Laut löst eine kleine Philosophie der beiden über Erwartungen, Betrug und Hoffnung aus.
Dieses Stück liegt mir sehr am Herzen, weil es mich daran erinnert, meine Neugier dem Leben gegenüber in Ehre zu halten und zu versuchen, mich nicht von meinen Fehlschlägen oder den Erwartungen der 'Anderen' frustrieren zu lassen und ein strickendes Schaf zu werden, das will, dass alles bleibt wie es ist." (Theo Fransz)