Verrat, Neid, Neugier, Glaube und Angst vor dem Unbekannten. Alles Begriffe, die DIE Urgeschichte schlechthin umfasst. Kain, der junge Sohn von Adam und Eva, möchte alles entdecken: „Was ist das? Und das?“. Dort, wo es so schön leuchtet – waren die Eltern schon mal dort? Obwohl Mama und Papa nur widerwillig antworten, kann Kains Wissensdurst nicht gestillt werden. Und dann kommt Abel auf die Welt. Er ist anders. Er hat keine Angst vor dem Ungewissen und hinterfragt die harten Lebensbedingungen nicht. Während Kain das Feuer verwendet und zum ersten Mal Land bestellt, betet Abel. Die Brüder streiten sich immer wieder – wegen IHM, demjenigen, der nur zu Abel spricht und anscheinend Kain und seine Erfindungen verdammt. Jens Raschke bietet nicht nur fassbare Figuren und eine Handlung zur biblischen Geschichte, sondern befasst sich in ICH BIN KAIN mit dem wohl größten Fehler, der der Menschheit unterlaufen ist: dem Menschsein selbst.
„Jakob Fedler [...] zeigt, wie Theater Welt erschafft. [...] Das Quartett entwickelt in allgemeinem Spiellicht einen starken Spieltrieb und facettenreiche Figuren. Das ist amüsant.“ (Thüringer Allgemeine, 16.01.16)
„In diesem Stück verdichten sich die großen Themen der Menschheit wie unter einem Brennglas: die Zerbrechlichkeit des Lebens, Moral, Tod, Ausgeliefertsein, Glaube, Liebe, Hass, Neid, Angst ... Das Stück stellt die richtigen Fragen und gibt zum Glück keine Antworten. Als solches ist es hervorragend geeignet, ein pubertierendes Publikum, welches einer komplexen Welt gegenüber steht, zum Selbstdenken anzuregen.“ (Jurybegründung, Kaas & Kappes 2016)