Ich bin nicht Siegfried, sagt Josef, der uns die Geschichte seines Helden aus dem Nibelungenlied vorspielt. Und doch ist ihm diese Figur ganz nah. Josef spielt alle Abenteuer und Kämpfe, die Siegfried zu bestehen hat, und berichtet vom Kampf mit dem Drachen, vom Zwergenkönig Alberich, Siegfrieds Liebe zu Kriemhild - und lässt uns mitträumen von seiner ersten zarten Liebe zum Mädchen aus dem Bäckerladen gegenüber.
Die Helden aus der Legende sind in Josefs Fantasie lebendig geworden. Er lässt die Zuschauer teilnehmen an seiner Reise zu Sagengestalten, die ihm so viel für sein eigenes Leben bedeuten: Freud und Leid Siegfrieds wird von Josef wie das eigene empfunden.
"Der junge Schauspieler verwandelt sich vor den Augen seines Publikums in einen Schüler, für den die Wollmütze zur Tarnkappe oder zum stählernen Schutzhelm wird, der einen Stuhl zum wellenbrechenden Kriegsschiff umfunktioniert, mit dem er die Wogen des Nordmeers durchkreuzt." (Odenwälder Zeitung, 24.02.99)
"Er ist nicht Siegfried; er ist einer von uns, der Siegfried einmal gesehen hat, im Fernsehen, gespielt von dem Schauspieler Gerhard, der auch noch kommen soll. Aber Warten ist ja langweilig. Deswegen fängt Josef an zu erzählen. Mit dem Mund. Mit dem Gesicht. Mit den Händen. Mit den Füßen. Und plötzlich ist er eben doch Siegfried und steht in der Werkstatt seines Mentors Mime (den er auch mimt), der ihn in der Schwertschmiederei unterrichtet. [...] Für Kinder ab acht sei dieser Abend gedacht. Man möchte anhängen: Für Erwachsene ebenso." (Südkurier, 18.03.03)