Kleine Männer

(Piccoli Uomini)

Von Tiziana Lucattini

Übersetzt von Brigitte Korn-Wimmer

3 H
Ab 9 Jahren
Originalsprache: Italienisch

"Kleine Männer" ist die Geschichte von zwei Klassenkameraden, die in einem Dorf leben. Pietros Vater ist Bauer, Guidos Grundbesitzer. Ein armer und ein reicher Junge teilen die Schulbank, der eine mit schmutzigen Fingern vom Orangenschälen, der andere weinerlich, wenn er seine stumpfen Stifte spitzen muss.
Jahre später stehen sie sich wieder gegenüber, wieder in ihrem Dorf, und sofort bereit, in die Rollen der alten Rivalen zu schlüpfen.
Durch diese Geschichte führt ein dritter kleiner Mann, Passarillo genannt. Er starb als Kind, als Opfer menschlicher Gewalt und als Opfer der dummen Rivalität der beiden. "Passarillo" ist ein Elf, der alles von oben verfolgt und die Geschichte, ohne zu verurteilen, kommentiert. Im Grunde sind alle drei "kleine Männer". Passarillo, weil er nicht die Möglichkeit hatte, groß zu werden. Die anderen beiden, weil sie über die Jahre zwar groß wurden, aber nicht erwachsen. Lucattini zeigt all das in einer dramatischen und epischen Bildhaftigkeit, die an die frühen Schwarzweiß-Filme von Pasolini erinnert.

"Dieses Stück ist wirklich ein kleiner Glücksfall, denn es verwebt die Phantasien der Jungs derart mit den Erinnerungen der Erwachsenen, dass im Spiel keinerlei Brüche entstehen, so emotional logisch fügt sich die Vorstellungswelt der Kinder über ihre Erinnerung an die eigenen Väter zu ihrem späteren Erwachsenenleben: Wie der Vater so der Sohn. [...] Wie gesagt: ein Glücksfall." (die tageszeitung, 25.05.01)