In einem kleinen Häuschen an der Nordsee lebt eine alte Frau namens Stine. Wie ihre Nachbarn glauben, bewohnt sie die Hütte allein, doch Stine ist sich der Gesellschaft ihrer beiden Kindheitsfreunde Fiete und Gonne sicher. Aus diesem Grund hält das ganze Dorf sie für wahnsinnig und fürchtet sich vor ihr …
„An einem klirrend kalten Wintertag geschah es nun, dass die Bucht binnen kurzem zufror. Sofort machte sich das ganze Dorf auf die Beine, um auf dem Eis ein Fest zu feiern – alle, bis auf Stine. Die beobachtete lieber das bunte Treiben. Plötzlich entdeckte sie eine kleine Wolke, die aufs Ufer zuschwebte, und erkannte blitzschnell die Bedeutung: Schon in weniger als einer halben Stunde würde ein schwerer Sturm landeinwärts fegen und das Eis aufbrechen lassen, alle Dorfbewohner*innen in den eisigen Fluten ertrinken. Fieberhaft überlegte Stine, wie sie die Feiernden noch rechtzeitig warnen könnte und riss kurzentschlossen ein brennendes Holzscheit aus den Flammen ihres Herdes …
In seinem Auftragswerk für das Theater Osnabrück buchstabiert Jens Raschke […] nicht bloß die Geschichte einer selbstlosen Opferbereitschaft aus, sondern erzählt stattdessen auch von einer unsterblichen Freundschaft zwischen drei Kindern, und wie wichtig es manchmal ist, verzeihen zu können. Auch wenn es schwerfällt.“ (Theater Osnabrück)