Lumpenkönigin

(Reginastraccia)

Von Marco Baliani

Übersetzt von Brigitte Korn-Wimmer

ein Märchen
3 D
2 H
Ab 8 Jahren
Originalsprache: Italienisch

Regina ist die Tochter eines Bäckers. Auf der Terrasse ihres Wohnblocks träumt sie sich inmitten aufgehängter Wäsche in eine Märchenwelt - und begegnet dabei ihrer ersten großen Liebe.

"Balianis Figuren kommen aus den Armenvierteln italienischer Städte. Der Schauplatz ist nicht ein vages Nirgendwo, sondern eine südliche Dachterrasse, auf der vor allen Dingen gearbeitet und mit aller Aggressivität gezankt wird. Gleichzeitig aber ist dieses Zwischenreich zwischen Himmel und Erde ein Refugium, in dem der soziale Alltag mit seinen unabweisbaren Forderungen und Grenzsetzungen seine Verbindlichkeit verliert und in dem das Träumen als lebensverändernde Kraft ins Recht gesetzt wird. [...] Wenn Regina am Ende auf einem leeren Bündel aus Laken erwacht, statt des Prinzen nur Mehlstaub in den Händen hat, Turcacane ihr die Tanzschuhe schenkt, dann hat sie sich von einer Illusion befreit, aber einen Traum gewonnen, der sie stark macht, vom Dach herunterzusteigen und einen selbstbestimmten Weg zu suchen - ohne Illusion, aber voller Hoffnung. [...] Und damit wird Balianis Geschichte zum gesellschaftlichen Gleichnis." (Märchenspiegel, 08/1999)

"Welchen Weg die 'Lumpenkönigin' Regina zu gehen hat, das muss sie selbst herausfinden; dabei kann ihr niemand helfen. Der Weg wird für das Mädchen Regina, ausgestoßen, gehänselt, zum Symbol des Aufbruchs, einer Suche nach sich selbst. [...] Mit lang anhaltendem Beifall bedankte sich das Publikum." (Tagesspiegel/ Thurgauer Volksfreund, 25.09.95)

"Ein Stück für Kinder und Große mit kindlichem Gemüt, eine Märchenmischung mit Motiven aus Aschenbrödel, süßem Brei, zertanzten Schuhen, Goldmarie [...]. Märchenhaft ist auch der Schluss, wenn auch nicht so simpel, dass das Gute siegt und das Böse verschwindet." (Südkurier, 23.09.95)