Meeting Joint

Von Mirjam Neidhart

2 D
1 H
Ab 12 Jahren

„Das Leben ist ziemlich anstrengend, wenn eine ernsthafte Beziehung gerade mal sechs Wochen dauert, wenn man sich dauernd selber neu erfinden muss oder aber verdammt viel will, bloß keine Ahnung hat, was. Kommt alles zusammen, so nennt man das Jugend, und dieser Zustand ist nicht ohne Schrammen und Bruchlandungen zu überstehen. Am Ende von 'Meeting Joint' ist vor allem eines klar: Auch wenn wieder ein Tag überlebt ist, leichter wird's morgen bestimmt nicht. Dauernd sind gnadenlos Entscheidungen gefragt: Jetzt oder nie, ganz oder gar nicht, mit oder ohne mich. [...]
Ann ist mit Louis zusammen und eigentlich wollte sie schon immer mal einen Joint probieren. Doch jetzt, wo Louis kifft, macht sie sich nur noch grausam Sorgen um ihn. Ihre Freundin Marie ist von zu Hause abgehauen. Sie hat es satt, Klassenbeste und Außenseiterin zu sein, und verschanzt sich in einem Bootshaus. Als sie dort ausgerechnet auf Louis trifft, wird's kompliziert.
Mühelos bringt Mark Roths Inszenierung witzige und stille Momente zusammen. Und es macht Spaß, den drei energiegeladenen Schauspielern zuzuschauen. [...] Mirjam Neidhart leiht ihnen eine zeitgemäße Sprache, die sich nicht in plumpen Jargon versteigt.“ (Aargauer Zeitung, 01.11.04)

„Es geht um Entscheidungen, die täglich neu getroffen werden müssen, um Freundschaft, um Träume und ums Kiffen. Dabei steht Kiffen stellvertretend für Suchtverhalten im Allgemeinen. Ständig muss man sich entscheiden. Sie oder die andere? Er oder ich? Jetzt oder nie? Im Leben eines Jugendlichen vergeht kaum eine Sekunde, ohne dass eine Entscheidung getroffen werden muss. Mitrauchen oder Außenseiter sein. Hingucken oder Wegrennen. Wer hält dem ständig wachsenden Druck stand?
'Meeting Joint' steht als Sinnbild für junge Menschen auf der Suche nach ihrer eigenen Wahrheit. In neun Szenen entfaltet sich ein kaleidoskopartiges Geflecht jugendlichen Alltags. Zwischen den Szenen ermöglichen die Songs intime Einblicke in die Gefühlswelt der Figuren. [...] Der sorgfältig recherchierte Text von Mirjam Neidhart entfaltet ein eindrückliches Bild heutiger Jugendlicher, deren Themen zwar immer wieder dieselben sind, deren Lebensumstände aber immer komplexer werden.“ (Aargauer Woche, 28.10.04)

„Die Inszenierung [...] ist mehr als glaubhaft, sie ist mit-reißend: Manchmal komisch, [...] manchmal beängstigend. Immer verwirrend, wenn es um die Liebe geht.“ (Aachener Nachrichten/ Aachener Zeitung Kultur, 29.10.16)

UA am 30.10.2004