„‘Mia‘ ist eine Liebesgeschichte. Mia wäre es lieber gewesen, wenn ihr Vater und ihre Mutter sie nicht ganz so sehr geliebt hätten, und dafür der eine den anderen. Aber jetzt weiß Mia nicht mehr, was ihr lieb wäre, ob sie geliebt wird, ob sie geliebt werden will. ‘Mia‘ ist eine Horrorgeschichte. Mia ist eingesperrt mit ihrer Angst. Allein. [...] ‘Mia‘ ist die Geschichte eines Wiedersehens. Mia besucht ihre Vergangenheit. Spricht damit. Mia will so sehr, dass alles wie früher wäre, wie es nicht mehr ist. Wie damals, als ihr Vater und ihre Mutter sie Mia nannten, meine Mia, weil sie beiden gehörte.
Obwohl das Stück sich um ein so hartes Thema wie Misshandlung dreht, berührt ‘Mia‘ durch seine Einfachheit, durch die intelligente Leichtigkeit, mit der die Geschichte sich der Tragödie stellt, ohne zu moralisieren; durch das Überraschende des szenischen Konzepts; weil das Stück lieber andeutet als deutlich macht ... Mutig gibt ‘Mia‘ dem Zuschauer die Möglichkeit eines privilegierten, intimen Blicks, durch das Schlüsselloch, auf das Ende der Unschuld, überwältigt von der Angst.“ (ASSITEJ Spanien, Juan L. Berzal)