MinenSpiel

Von Wolfgang Sréter

1 D
3 H
Ab 14 Jahren

Ein vom Krieg zerstörtes und von seinen Einwohnern verlassenes Dorf in den Bergen mit Blick auf das Meer. Ein Mann haust in einer Ruine, in die er alles, was im Dorf an Verwertbarem zu finden war, gebracht hat. Er führt Selbstgespräche. Oder spricht er mit dem Jungen, der ihn seit Tagen heimlich beobachtet? Irgendwann findet der Mann den Jungen ohnmächtig auf dem Grundstück. Er hat eine Verletzung am Bein, die von einem Schuss, einer Mine, aber auch von einem Sturz vom Baum herrühren könnte. Der Alte pflegt ihn, und als er wieder gesund ist, bleibt der Junge bei ihm. Durch das Zusammenleben erfahren sie langsam mehr und mehr über die Geschichte des jeweils anderen. Inmitten des Krieges entsteht eine zerbrechliche Idylle der gegenseitigen Hilfe.
Gegen Ende des Sommers wird der Mann schwächer und schwächer. Er erzählt dem Jungen, dass er lange Jahre in einem anderen Land gelebt hat und dass seine Familie dort noch lebt. Mit einem Brief des Alten macht sich der Junge drei Tage nach dessen Tod auf den Weg.

„’Bei den Minen ist die Welt zu Ende’, sagt der Mann, der in Trümmern haust, eingekesselt vom Krieg. Der Krieg schwappt dem Alten plötzlich einen verletzten Jungen ins zerstörte Haus. Einen Sommer lang währt ihre Annäherung, ihr gemeinsames Überleben. In ’MinenSpiel’ schildert der Münchner Autor Wolfgang Sréter einfühlsam die Zerstörung, die Krieg in den Seelen anrichtet.“ (Abendzeitung, Kultur, 11.12.07)

„Das Stück von Wolfgang Sréter beschreibt eine Wirklichkeit, die häufig verdrängt wird. Die Kriege im 21. Jahrhundert sind auch die Kriege, in denen Kinder zu Soldaten gemacht werden und in denen Kinder gleichzeitig die Opfer der Auseinandersetzungen sind. Jedes Kind bei uns kennt inzwischen die Bilder dieser Kriege aus den Medien. Sréters Stück gibt keine Antworten auf die alltäglichen Schreckensmeldungen und keine Handlungsanweisungen. Es beschreibt mit großem Verständnis eine Situation zwischen einem alten Mann, dessen Lebenstraum, sein eigenes Haus, zerbombt wurde und einem Kind, das sich im Kampf ums Überleben in dieses Haus gerettet hat. Es entsteht eine exemplarische Situation auf engstem Raum, welche die aktuelle Lage von Kindern in unserem von Kriegen geplagten Jahrhundert sehr verständnisreich reflektiert. Großes Theater auf kleinstem Raum.“ (Jürgen Flügge, Jury, Münchner Jugend-Dramatiker-Preis, 16.10.06)

UA am 06.12.2007