Romeo & Zeliha

Musiktheater frei nach „Romeo und Julia“ von William Shakespeare

Von Maartje Duin

Übersetzt von Barbara Buri

Musik von Fons Merkies

1 D
3 H
Ab 13 Jahren
1 D (Sopran), 3 H (2 Bariton, 1 hoher Bariton/Tenor); 4 Live-Musiker:innen
Originalsprache: Niederländisch

„Die erste große Liebe, Konflikte mit den Eltern und der Wunsch, sich freizumachen von den Konventionen der Erwachsenenwelt. All das sind die Themen junger Menschen. Doch was, wenn auch noch der Spagat zwischen zwei Kulturen hinzukommt? Wenn die Welt, aus der man kommt, nicht zu vereinen ist mit der Welt, in der man lebt? Diese Fragen beschäftigen auch Zeliha. Die junge Türkin ist die Protagonistin in ‘Romeo und Zeliha‘, einem deutsch-türkischen Musiktheater, das ab dem 11. November an der Jungen Oper zu erleben ist. Zeliha hat sich in den deutschen Nachbarjungen Romeo verliebt, doch ihre Liebe hat innerhalb der engen kulturellen Grenzen ihres Umfelds keinen Raum. Denn ihre Väter sind die Inhaber zweier gegenüberliegender Metzgereien, die seit Jahren einen harten Konkurrenzkampf austragen. Nun soll ein Wettbewerb ein für alle Mal klären, wer der bessere Metzger ist. Doch der Wettbewerb schürt die Feindschaft der Väter nur noch weiter, Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit treten immer offener zu Tage und das Unglück nimmt seinen Lauf. Die unterschiedlichen Kulturen, von denen Romeo und Zeliha erzählt, spiegeln sich in der Musik des niederländischen Komponisten Fons Merkies in einem spannenden Mix verschiedener Stile wider: Klassischer Operngesang verbindet sich mit Musicaleinflüssen, Rockmusik trifft auf traditionelle türkische Klänge. Romeo und Zeliha wird gesungen von einem vierköpfigen Sängerensemble, dessen Mitglieder aus der Türkei, dem Iran, aus Frankreich und den USA stammen. Auch ihnen ist der Spagat zwischen verschiedenen Kulturen vertraut. Daher haben auch ihre persönlichen Erfahrungen Eingang in die Inszenierung von Sebastian Bauer gefunden. Der junge Regisseur erzählt die Geschichte über Kultur, Herkunft, Offenheit und Vielfalt an einem übergroßen Tisch. Dieser ist für ihn ein Bild für Gesellschaft und Familie. Die Möglichkeit des gemeinsamen Essens, die Utopie einer Versöhnung der beiden verfeindeten Parteien schwingt hier ständig mit. Doch sie wird verhindert durch das Verhalten der Figuren, die nicht in der Lage sind, ihre kulturellen Schranken zu überwinden oder neu zu definieren.“ (egf, Theatermagazin NT Mannheim 11/16)
„Die Kraft der Liebe entfaltet sich in wunderschönen Arien und Duetten, die kürzer und komprimierter sind als in der traditionellen Oper, doch nicht weniger wirkmächtig.“
(Die Rheinpfalz, 16.11.16)
„Das ist schon rein dramaturgisch und musikalisch richtig gut gemacht. Wir hören und sehen spannendes Theater für Jugendliche, das den Grat zwischen Zumutung und Unterhaltung derart gut beschreitet, dass es absorbierend, packend bis hin zu tränentreibend wird.“
(Mannheimer Morgen, 14.11.16)

UA am 20.11.2011