Schaf

(Schaap)

Von Sophie Kassies / Flora Verbrugge

Übersetzt von Eva Maria Pieper

Musik von Henry Purcell

Musik von Georg Friedrich Händel

Musik von Claudio Monteverdi

Musiktheater mit Werken von Purcell, Händel und Monteverdi nach einem Konzept von Flora Verbrugge > Großes Recht
1 D
1 H
Ab 6 Jahren
1 D, 1 H, 2 Sängerinnen (Sopran), 2 Live-Musiker
Originalsprache: Niederländisch

Ein Schaf liegt mit den anderen Schafen auf der Wiese, schläft, frisst – kurz: tut, was ein Schaf eben so tut, also nicht sehr viel. Eines Tages aber kommt ein Prinz auf die Wiese, der kein Prinz sein will. Er hat Angst, nicht die richtigen Sachen zu beschließen und die Menschen arm und unglücklich zu machen. Darum will er seine Krone verschwinden lassen – als das Schaf ihm verspricht, ihn nicht zu verraten, sagt er: „Schaf, du bist mein Freund.“ Und damit fängt die Geschichte erst so richtig an, denn: Ein Freund braucht einen Namen, damit man ihn rufen kann, wenn man ihn braucht, damit man ihn zwischen den anderen (Schafen) findet. Das Schaf aber hat keinen Namen, es heißt einfach „Schaf“. Wie alle anderen Schafe auch. Jetzt, wo es einen Freund hat, will es „nicht mehr ein Schaf unter Schafen“ sein, sondern „ein spezieller Jemand“. Einer, der einen Namen hat. Schaf zieht also los, einen Namen zu finden – und erlebt allerhand merkwürdige und aufregende Dinge. Am Ende bekommt es eine Schachtel mit einem Namen darin. Die anderen Schafe protestieren: „Wir heißen Schaf. Wir heißen alle Schaf, und das ist gut so.“ Das Schaf fragt sich plötzlich, was es ist, wenn es kein Schaf mehr ist. Und findet heraus, dass das Leben auch lohnt, wenn man nichts Besonderes ist.
Eine sehr schöne Geschichte über ein Schaf, das eine Identität sucht und sich selbst findet, eingebettet in die wunderbaren Kompositionen von Purcell, Händel und Monteverdi.

„Ein Schäferspiel ohne Schäfer und Schäferin ist das also, und man folgt Schaf gern auf seiner Namenssuche, vor allem weil sich Regie und Ensemble immer wieder herrliche Scherze erlauben. Keine abgeschmackten, sondern sehr feine. Da wird mit allem gespielt, was nicht nagelfest ist, ein Baumstumpf wird zum Thron, läppische Läppchen werden zu Schafsohren, Friedhofskreuze zu Selbstwertsymbolen.“ (Bergsträßer Anzeiger, 17.10.06)

„Eine bewegende Geschichte über eine wunderbare Freundschaft. [...] Am Ende erkennt Schaf, dass man nicht unbedingt etwas Besonderes sein muss, um glücklich zu sein.“ (Rheinische Post, 10.03.08)

„Kinder werden durch Spannung und Dynamik mitgerissen, Erwachsene lässt die Außenseiterproblematik auch an Flüchtlingsthemen denken. Ein unterhaltsames, tiefsinniges Kinderstück auf musikalisch hohem Niveau.“ (Westfälische Nachrichten, 06.02.17)

UA am 30.01.2005