"Letzten Montag ist Jette zehn geworden. Zehn. 'Das ist eine Eins mit einer Null dahinter', weiß Jette. Jettes Papa sagt, das nennt man 'zweistellig'. Schon ein komisches Gefühl irgendwie, zweistellig zu sein. Findet Jette. 'Es gibt Leute, die werden sogar dreistellig. Einhundert Jahre. Und noch mehr! Wie diese Riesenschildkröten im Zoo.'
Jettes Bruder Emil ist nur sechs geworden. Das ist bloß einstellig.
Jette erzählt uns, wie das so war, als Emil krank wurde und dann plötzlich nicht mehr da war. Sie erinnert sich an die Zeiten davor, an schöne Urlaube mit der Familie, an die üblichen Neckereien zwischen Geschwistern und an all die Fragen, die sie ihren Eltern stellte und auf welche diese nie eine Antwort hatten. Können Blindschleichen niesen? Wieso ist die Sonne so heiß? Und was ist das eigentlich, 'sterben'? Was passiert mit uns, wenn wir 'tot' sind? Ist der Tod wirklich der 'große Bruder des Schlafes'? Und überhaupt: Schlafen Fische eigentlich auch? Und werden die schwarzen Wutwolken, die Jette seit einem Jahr malt, eines Tages wieder heller werden? Müssen sie das überhaupt?
Jens Raschke hat ein undogmatisches, manchmal heiteres und manchmal auch trauriges Einpersonenstück über eins der letzten Tabuthemen unserer Zeit geschrieben: das Erlebnis und die Bewältigung des Todes durch ein Kind. Das Stück wendet sich an Kinder und Erwachsene, an Geschwister und Eltern, an Schüler und Lehrer. Dabei geht es nicht um Antworten, sondern um unseren Umgang mit den kleinen, großen und letzten Fragen des Lebens." (Theater Kiel)
„Bei allem Ernst soll ‘Schlafen Fische?‘ auch seine heiteren Seiten haben. Und viel mehr als vom Sterben des kleinen Jungen erzählt das Stück von der Trauerarbeit der großen Schwester.“ (Kieler Nachrichten, 25.01.12)
„Ein Theaterstück für Kinder zu schreiben, das sich mit dem Sterben eines Kindes auseinandersetzt, ist eine heikle Sache. Jens Raschke hat diese schwierige Aufgabe richtig gut gemeistert. Mit Fingerspitzengefühl und Augenmaß widmet er sich in seinem Einpersonenstück ‘Schlafen Fische?‘ den großen, letzten Fragen um das Tabuthema Tod [...] Nachvollziehbar gelingen die Stimmungswechsel, die nicht selten mit Rollenwechseln einhergehen. Minimale Requisiten sorgen für zusätzliche Dynamik in diesem Monolog über den Tod, der doch so voller Leben ist.“ (Kieler Nachrichten, 31.01.12)
„Mit Fingerspitzengefühl stellt Autor und Regisseur Jens Raschke sich dem Tabuthema Tod aus Kindersicht – und damit all jenen wichtigen Fragen, für die auch Erwachsene keine abschließenden Antworten kennen.“ (Schleswig-Holsteinische Landeszeitung, 01.02.12)
„Ein Text, in dem tiefste Rührung und leichtfüßiger Witz nahe beieinanderliegen, ohne kitschig, aufdringlich und platt zu werden, bei einem solchen Sujet, das ist an sich schon eine grandiose Leistung. [...] Dass das Erinnern eine solche Kraft entfachen kann, wie es uns das Theater mit ‘Schlafen Fische?‘ erzählt, ist ein tröstlicher Gedanke für alle Zuschauer. Auch für jene, die fast schon dreistellig sind.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.02.15)
„Trifft [...] pfeilgerade ins Herz.“ (Kronen Zeitung, 29.10.16)