Phiroza Mehta, Jennifer Malcolm und Tuan Hung Wong leben in Toronto, Kanada. Alle drei sind Einwandererkinder, die sich in ihrer neuen Heimat durchschlagen müssen. Dabei haben sie vor allem mit Rassismus zu kämpfen, der ihr Leben so sehr einschränkt, dass sie trotz fleißiger Arbeit den Job verlieren, trotz größter Anstrengungen in der Schule von den Lehrern nicht gemocht werden oder Probleme in ihrem sozialen Umfeld haben. Das Hauptproblem dabei ist nicht die Sprache, denn die haben sie sich schon selbst beigebracht, sondern einzig ihre Hautfarbe.
Dieses Stück setzt sich mit den Zusammenhängen von Immigration und Rassismus auseinander, die in ihrer Kombination immer noch an der Tagesordnung sind. Das gilt nicht nur für Kanada, sondern auch für andere Länder.
„Als ich ’Skin’ schrieb, hoffte ich, drei spezifische Geschichten zu erzählen, die alle mit Stereotypen brechen und Erkenntnis über die verschiedenen Wege aufweisen sollten, inwieweit Rassismus das Leben von Kindern beeinträchtigen kann. Während meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass eine der häufigsten Formen von institutionalisierter Diskriminierung im Ausbildungssystem direkt statt findet, weil das Potential von jungen Menschen einfach unterschätzt wird. Dieses permanente Unterbewerten kann zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden, und hatte offenkundig bereits verheerenden Einfluss auf unzählige Minderheiten.
Nach Monaten der Recherche und hunderten von Interviews bin ich zu dem Schluss gekommen, dass - während die Besonderheiten der Erfahrung einer jeden Person einzigartig sind - das Rezept durch welches institutionalisierter Rassismus Menschen berührt, nicht ansatzweise einmalig ist. Der Fremde, Mr. Lizard, ist lebendig, es geht ihm gut und er lebt überall in Kanada. [...]
Die Stärke dieses Stückes liegt in seiner Genauigkeit. Ursprünglich habe ich zwei Versionen geschrieben, eine für einen Schauspieler von der Westküste, als das Stück in Toronto inszeniert wurde. Dann habe ich diese Rolle für einen Schauspieler afrokaribischer Herkunft umgeschrieben, aufgrund der hohen Zahl schwarzer Bevölkerung in Toronto (es gibt nur sehr wenige in Vancouver).
Anfang 2009 wurde ich vom Black Theatre Canada in Montréal angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, ’Skin’ noch einmal umzuschreiben, einerseits um es zu aktualisieren, andererseits um die Erfahrungen aus der Gegend um Québec zu spiegeln. In dieser 2009er Version, in der die Geschichte nun adaptierte wurde, um sowohl die Geschichte eines Mädchens aus Nord-Québec als auch die Geschichte von Tuan, einem Flüchtling aus Vietnam zu erzählen, wurde aus dem Vietnamflüchtling letzten Endes nun ein schwarzer Haitianer, dessen Geschichte aber sehr ähnlich blieb.
Sollte es ein Theater in Deutschland, Österreich oder der Schweiz geben, das den Wert dieses Stückes für den deutschsprachigen Raum erkennt, wäre ich sehr glücklich, bei der Frage, wie eine Version von ’Skin’ für ein deutschsprachiges Publikum kreiert werden könnte, beratend zur Seite stehen zu dürfen.“ (Dennis Foon)
Dieses Stück liegt momentan nur in englischer Sprache vor mit einem besonderen Fokus auf die spezifischen Schauspieler, für welche „Skin“ von Dennis Foon geschrieben wurde. Natürlich kann das Stück in dieser Version gespielt werden. Auf Anfrage über den Verlag kann „Skin“ aber selbstverständlich auch übersetzt werden.