Zwei befreundete Pärchen besteigen einen Siebentausender in Nepal. Auf dem Gipfel scheint die Sonne. Sie machen ein Erinnerungsfoto. Alles geht gut. Bis ein Sturm kommt, Sarah plötzlich weg ist, Tom die Höhenkrankheit bekommt und ab sofort nicht mehr transportfähig ist. In der Höhle, in der sich Hannes und Julie mit Tom verkriechen, wird die Luft dünn, die Fragen existentiell. Was tut man, wenn das Essen zur Neige geht, die Temperaturen zunehmend kritisch werden und einer den Abstieg nicht schaffen kann? Was ist dann für alle das Beste? Was richtig? Was falsch? Was wird aus Versprechen wie „Ich lass dich nicht alleine“? Gibt es in einer solchen Situation überhaupt noch ein „wir“ oder kommt man an einen Punkt, an dem man trotz aller Liebe nur noch an sich selber denkt?
Später im Krankenhaus verlangt Tom, der sich in einem Zustand der immer wiederkehrenden Bewusstlosigkeit befunden hat, die Wahrheit zu erfahren über das, was in der Höhle geschehen ist. Aber gibt es das? Eine einzige Wahrheit? Und kann diese Wahrheit am Ende doch noch eine Liebesgeschichte sein?
Ann-Christin Focke erzählt in ihrem Stück die Geschichte einer großen Liebe, die auf eine noch größere Probe gestellt wird. Sie erzählt von dem Ringen nach einer Erklärung und der Erkenntnis, dass die Moral sich in Extremsituationen schwer tut.